Wie super ist der Supermond? Nicht sehr!

Ich freue mich ja immer, wenn es astronomische Themen auch in die „normalen“ Medien schaffen. Weniger freut mich, dass die es sich dabei oft um gemachte Sensationsnachrichten handelt.

Seit ein paar Jahren geistert der  Begriff „Supermond“ oder „Supervollmond“ durch die Medien, wenn sich der Erdtrabant mal wieder der Erde genähert hat und die Zeitungen und Nachrichtenseiten voll mit tollen Bildern von enorm großen Monden sind — vieles hat Photoshop möglich gemacht.  So auch am 14. November 2016, als der Mond auf 356 509 Kilometer an die Erde heranrückte, so nah wie schon seit dem 26. Januar 1948 nicht mehr und erst am 25. November 2034 wieder.

Das stimmt so weit auch. Der Mond wirkt natürlich — auch bedingt durch ein paar andere Effekte — wirklich größer am Himmel, wenn am erdnähsten Punkt seines Umlaufs um die Erde ist (Perigäum). Aber das Wort „Super“ halte ich für etwas übertrieben, wenn man im Blick hat, dass im Monat zuvor der erdnähste Punkt nur gut 1000 Kilometer weiter weg war — und im April diesen Jahres nur 658 Kilometer.

Natürlich darf man sich über jedes Perigäum des Mondes freuen, gerade weil sich der Trabant ja im jedem Jahr etwa 3,8 Zentimeter von der Erde entfernt, der Gezeitenwirkung sei Dank.

Also: Man erfreue ich an jeder Näherung des Mondes, die man am Himmel erleben darf. Aber man muss deswegen nicht gleich in übertriebene Euphorie verfallen und das Wort „Super“ missbrauchen.

Außerdem: Wenn schon, dann hätte ich auf gerne mal einen Erd-„Minimond“ auf den Titelblättern! 😉

Update: Auch Florian Freistetter hält nicht viel von dem Medienhype.

3 Gedanken zu „Wie super ist der Supermond? Nicht sehr!“

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